Anleitung: Bester Espresso aus dem Kaffeevollautomaten

Aus einem Kaffeevollautomaten können Sie vorzüglichen Espresso und andere Kaffeespezialitäten genießen, wenn Sie ein paar Dinge beachten. Hier gebe ich Ihnen eine kurze Übersicht, was dabei wichtig ist.

Von Oliver Kanzi

1. SAUBERKEIT – MUSS SEIN

Für Kaffeevollautomaten, wie für alle anderen Kaffeemaschinen, gilt: Hygiene ist alles! Kaffee enthält Fette und Öle, die sich schon nach kurzer Gebrauchszeit an vielen Teilen der Maschine ablagern. In Verbindung mit Sauerstoff werden diese ranzig und der zubereitete Kaffee übernimmt diesen unliebsamen Geschmack. Außerdem kann es zu ungesunder Schimmelbildung kommen. Einige Maschinen können Sie komplett auseinander bauen. Dort sollten Sie alle Teile gründlich reinigen.

Falls Ihre Maschine ein Milchsystem besitzt, sollten Sie die Milch abends in den Kühlschrank geben und das Milchsystem gründlich reinigen.

Und last but not least: leeren Sie täglich den Kaffeesatzbehälter. Das feuchte Kaffeemehl bietet einen idealen Nährboden für Schimmel. Also weg damit in die (Büro-) Pflanzen, in den Garten oder einfach in die Biotonne!

Tipp:
Die Kaffeevollautomaten des Herstellers Jura verfügen beispielsweise über ein TÜV-Hygienegeprüftes “Selbstreinigungsprogramm“. Sie geben die Reinigungstablette rein, drücken den Knopf und schon ist die Sache erledigt. Aber Achtung: Für eine nachhaltige Reinigung muss das regelmäßig passieren. Gute Maschinen zeigen ihren Reinigungsbedarf außerdem selbstständig an.

Die Reinigungstabletten sind nicht zu verwechseln mit Entkalkungstabletten, deren Bedarf sich vor allem nach der Wasserhärte richtet. Die Reinigungstabletten entfetten die Kaffeemaschinen. Man bekommt diese Tabletten im Fachhandel. Ich empfehle, ausschließlich Reinigungsmittel zu verwenden, die vom Hersteller zertifiziert sind oder vertrieben werden. Denn diese sind optimal auf die Anforderungen der jeweiligen Maschine abgestimmt sind. Wichtig ist es außerdem, die Anweisungen der Gebrauchsanleitung zu befolgen.

 

2. MAHLUNG – MÖGLICHST FEIN

Für die Zubereitung im Kaffeevollautomaten sollten Sie den Kaffee so fein mahlen, wie es möglich ist. Jeder Vollautomat hat eine Mahlwerkseinstellung. Die Mühle sollte so fein eingestellt werden, dass der Kaffee grad noch so in einem feinen Strahl herausrinnt. Dabei sollten für 25-30ml Espresso ca. 25 Sekunden benötigt werden. Normalerweise ist das bei der feinsten oder zweitfeinsten Einstellung der Fall. Hier gilt: haben Sie keine Scheu die Einstellungen auszuprobieren, kaputt gehen kann dabei nichts.

 

3. IMMER – FRISCHES WASSER

Bei Kaffeevollautomaten mit eigenem Wassertank muss das Wasser täglich gewechselt werden. Bei Automaten mit einer Direktwasserleitung erübrigt sich das selbstverständlich – hier ist das Wasser ohnehin immer frisch. Idealerweise hat das Wasser 7-8 Härtegrade. In Wien kommt es in dieser Qualität sogar direkt aus der Wasserleitung!

Tipp zur Wasseraufbereitung:
Wenn Sie in einer Region mit sehr kalkhaltigem oder mineralischem Wasser wohnen, dann sollten Sie einen Wasserfilter vorlagern. Ich persönlich bevorzuge in diesem Fall Ionentauscher Filter, da diese dem Wasser nur Calcium und Magnesium entziehen und somit dem Geschmack des Wassers nicht beeinträchtigen. Das ist sehr wichtig für den Kaffeegeschmack

Nicht geeignet zum Filtern des Wassers für Ihren Kaffee ist die Umkehrosmose. Diese filtert das Wasser ultrafein und entzieht alle Mineralien. Sie kommt vor allem in Bereichen zum Einsatz, wo Wasser mit höchstem Reinheitsgrad erforderlich ist, z.B. in der Medizin, in der Forschung und in der Gastronomie (bei Geschirrspülmaschinen).

Die Mineralien des Wassers sind allerdings entscheidende Geschmacksträger für den Kaffee. Deswegen ist Wasser, das durch Umkehrosmose gefiltert wurde, für die Kaffeezubereitung unbrauchbar. Wir Kaffeeröster sprechen in diesem Fall von “totem Wasser”. Es wird durch die Osmose zu weich, dadurch schmeckt der Kaffee säuerlich und die Crema fällt schnell zusammen.

Es gilt also: Die Mineralien im Leitungswasser sind Geschmacksträger. Filtert man das Wasser zu stark, verliert der Kaffee an Geschmack. Wenn möglich, also nur Calcium und Magnesium herausfiltern!

 

4. KAFFEEQUALITÄT – AUF DIE RICHTIGEN BOHNEN KOMMT ES AN

Die Kaffeequalität entscheidet sich in vielen Details – Das beginnt bei der Auswahl des Rohkaffees, der Anbau- und Erntemethoden, der Aufbereitung und Lagerung und mündet schließlich in der Kunst des Röstens.

Für Ihren Kaffeevollautomaten sollten Sie darauf achten, langsam geröstete Trommelröstungen von handwerklich arbeitenden Herstellern zu verwenden (beispielsweise von uns 😉 ). Am besten in mittlerer bis dunkler Röstung. Diese Kaffees schmecken einerseits besser und sind andererseits durch das schonende Röstverfahren auch deutlich bekömmlicher als Industriekaffees. Aus unserem Sortiment empfehlen wir für Vollautomaten gerne den Kanzi Kaffee „Aurelia“ oder „Amalfitana“. Deren intensives Aroma kommt auch im Vollautomaten hervorragend zur Geltung.

Die Kaffeebohnen sollten nicht zu lange gelagert werden. Und vor allem nicht im Kühlschrank oder der Gefriertruhe! Am besten lagern Sie Kaffee vor Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit geschützt in einem Küchenschrank. Wir von Kanzi Kaffee füllen unsere Kaffeebohnen daher in lichtundurchlässige und wiederverschließbare Spezialbeutel mit Aromaschutzventil ab. Kaffee entfaltet seinen Geschmack und sein Aroma am besten zwischen 14 Tagen und 6 Monaten nach der Röstung. Danach nimmt das Aroma des Kaffees merklich ab. Er ist natürlich noch genießbar (bis zu 2 Jahre nach der Röstung), aber den guten, intensiven Geschmack, den wir Kaffeeliebhaber so schätzen, können Sie dann eher nicht mehr erwarten.

Tipp:
Normalerweise wird Kaffee mit einer Mindesthaltbarkeit von 24 Monaten versehen. Falls Sie mal Kaffee haben sollten, bei dem kein Röstdatum vermerkt ist, rechnen Sie einfach vom Mindesthaltbarkeitsdatum zurück und schon kennen Sie das Datum.

 

5. ZUBEREITUNG – LIEBER VERLÄNGERN, ALS VERWÄSSERN

Für die Zubereitung des Kaffees im Kaffeevollautomaten haben uns ein paar Tipps vom bekannten Wiener Cafetier Patrick Schönberger geholt. (Café Schönbergers in der Wiedner Hauptstrasse 40; www.beansandmachines.at)

Bei der Kaffeezubereitung im Kaffeevollautomaten sollte vor allem die Wasserdurchlaufzeit beachtet werden. Ein Espresso besteht aus ca. 25-35ml fertig extrahierter Flüssigkeit. Die Durchlaufzeit sollte 35 Sekunden nicht überschreiten. Eine längere Durchlaufzeit „wäscht” das Kaffeemehl aus. Dabei werden dann Stoffe extrahiert, die den Geschmack negativ beeinflussen und die Magenschleimhäute reizen können. Sie sollten auf jeden Fall sicherstellen, dass der „Lungo“-Knopf auf Ihrem Vollautomaten richtig eingestellt ist. Sonst bekommen Sie zwar mehr Kaffee in die Tasse, diesen aber in viel schlechterer Qualität.

Wenn Sie Ihren Kaffee lieber etwas weniger kräftig genießen, dann sollten Sie sich einen klassischen Verlängerten/Caffè Americano zubereiten. Dazu brühen Sie einen normalen Espresso auf und „verlängern“ diesen mit heißem Wasser. So bekommen Sie das auch in guten Cafés serviert: einen Espresso und ein Extra-Kännchen mit heißem Wasser, womit Sie den Espresso dann nach eigenem Belieben strecken können.

Wenn Sie also ein gutes Ergebnis in der Tasse bekommen möchten – ohne Magenbeschwerden oder Herzrasen – dann drücken Sie die Espresso-Taste (kleine Tasse) und verlängern Sie Ihren Kaffee mit heißem Wasser.

Tipp:
Wenn Sie am Nachmittag oder Abend Kaffee trinken möchten, machen Sie es wie die Italiener und lassen einfach die Milch weg. Dadurch bekommt Ihnen der Kaffee auch zu späterer Abendstunde.

 

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